Heute zeige ich euch zwei Bilder, die mich richtig strahlen lassen, denn sie zeigen, welche Verwandlung möglich ist, wenn ein Hund sich mehr und mehr verstanden fühlt.
Das ist Nougat. Ich habe ihn und seine Besitzerin Mira kennengelernt, als Mira sich zu einem Beuteljagd Workshop bei mir anmeldete. Sie erzählte mir, dass sie Nougat vor einigen Monaten aus dem Tierschutz übernommen und mit ihm schon einiges erreicht hatte. Er sei ein unsicherer Hund, gebeutelt hatten sie bisher kaum, weil Nougat das Signal „Aus“ noch nicht kenne. Soweit so gut. Als Nougat beim Workshop an die Reihe kam, merkte man ihm deutlich an, dass er die Zuschauer*innen unheimlich fand.
Immer wieder zog er an der Leine zu ihnen, sein Körper war angespannt, sein Blick verunsichert. Um den Futterbeutel machte er sich große Sorgen. Er sprintete ihm sofort nach und als er ihn hatte, war ans Abgeben nicht mehr zu denken. Er legte alles daran, ihn selbst zu öffnen und den Inhalt herunterzuschlucken – schließlich ist Futter im Magen am sichersten.
Wir brachten 10 Minuten mit dem Versuch zu, Nougat dazu zu bewegen, Mira den Beutel zu geben und mussten schließlich die Zuschauer*innen bitten, außer Sicht zu gehen, sonst würde Nougat sich nicht sicher genug fühlen, um den Beutel loszulassen. Das gelang schließlich auch. Auf den Bildern vom Workshop konnten wir aber auch im Nachhinein noch sehen, wie ungeheuer Nougat die Situation war.

In den Wochen darauf habe ich mit Mira im Einzelunterricht erarbeitet, wie sie Nougat Sicherheit geben und sein Vertrauen in sie stärken konnte. Ich habe ganz schön gestaunt, wie überzeugt und engagiert sie all die Tipps umgesetzt hat. Die Fortschritte waren unübersehbar. Auch die anderen Teilnehmer*innen bemerkten Nougats Verwandlung. Nur 3 Monate nach dem ersten Bild entstand (wieder bei einem Beuteljagd Workshop) das zweite Bild. Nougat strahlte der Kamera geradezu entgegen. Er hatte richtig Spaß am Beuteln, gab die Beutel sofort völlig freiwillig ab und schaute gar nicht mehr so besonders danach, wer ihm dabei zusah. Die einst gruselige Umwelt trat im Anblick der gemeinsamen Jagd in den Hintergrund.
Veränderung ist möglich!

