Mit der dritten Lebenswoche beginnen sich Augen und Ohren der Welpen zu öffnen und die Welt wird dadurch natürlich ungleich größer! 😳🤩
Erstmal haben die Welpen aber auch mit offenen Augen nur ein eingeschränktes Sehvermögen – sie können zunächst einmal nur zwischen hell und dunkel unterscheiden, später auch Bewegungen erkennen und schließlich ihr näheres Umfeld klar sehen. Auch die Ohrmotorik ist noch nicht richtig entwickelt, sodass das Richtungshören noch nicht gut funktioniert. Laute Geräusche oder plötzliche Bewegungen können den Welpen nun einen Schreck einjagen und sie müssen sich erst an diese neuen Reize gewöhnen. 😰➡️😅
Der oder die Züchter*in kann die Welpen bereits jetzt gezielt desensibilisieren, indem er oder sie Geräusche und Bewegungen inszeniert und dabei bewusst Entspannung vorlebt. 👏🏼👏🏼👏🏼
Im Optimalfall geschieht das in Abwesenheit der Mutterhündin, da selbst eine leichte Anspannung der Muskeln oder ein etwas beschleunigter Herzschlag für die Welpen eine Betonung der Situation darstellt und sie damit in Stress versetzen könnte. In der Natur lernen die Welpen so, vorsichtig und bedacht auf Außenreize zu reagieren, was ihnen im Ernstfall das Leben retten kann. In unserer Gesellschaft jedoch ist den Hunden mehr damit geholfen, wenn sie gelassen auf Bewegungen und Geräusche aller Art reagieren können.
Das Instinktverhalten aus den ersten beiden Wochen entwickelt sich weiter. Das Kontaktliegen zwischen den Geschwistern wird etwas weniger, die Welpen werden mobiler und machen sogar schon die ersten wackeligen Schritte. Der Milchtritt an Mamas Zitzen wird jetzt auch als Spielgeste den Geschwistern gegenüber eingesetzt, die ersten kommunikativen Signale, wie etwa das Drohen, werden erlernt und es entwickelt sich ein Sozialspiel zwischen den Welpen. 😠😟🤪
Auch hier ist es sinnvoll, sich als Mensch bereits als Spielpartner*in einzubringen und das Spiel der Welpen zu begleiten. Schließlich werden wir Menschen für den Rest ihres Lebens die Hauptsozialpartner*innen für unsere Hunde bleiben. 🙋🏻♀️
Auch das Suchverhalten, das in den ersten beiden Wochen noch auf das Suchpendeln mit dem Kopf und das Kreisrobben, beschränkt war, um die Zitzen der Mutterhündin zu finden, entwickelt sich weiter zum ersten jagdlichen Suchverhalten – es wird geschnüffelt, mit der Pfote auf etwas draufgetatzt und die “Beute” wird geschüttelt.😏
So beginnen die Welpen, ihre Umwelt zu entdecken!
Zum Ende der Übergangsphase beginnt die Mutterhündin (und gegebenenfalls auch der Vater) Futter für die Welpen hervorzuwürgen. 🤮😋 Die Welpen beginnen durch das Stoßen an den Mundwinkeln der Elterntiere das Hervorwürgen einzufordern – ein Verhalten, das sich später sowohl zur Beschwichtigungsgeste als auch zur teils recht penetranten Forderung nach Aufmerksamkeit weiterentwickeln wird. 👅
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Literatur:
Mutschler, Bettina (2014): „Du bist mir wichtig. Bindung in der Mensch-Hund-Beziehung“. Kosmos Verlag, Stuttgart.
Nijboer, Jan (2009): „Vom Welpen zum Familiehund mit Natural Dogmanship®“. Kosmos Verlag, Stuttgart.
Trumler, Eberhard (2011): „Mit dem Hund auf du“. Piper Verlag, 14. Auflage, München.