Die olfaktorisch orientierten Treibjagdhunde sollten das Wild aufscheuchen und hetzen. Dazu wurden sie in der Meute freigelassen und jagten dann selbstständig der Wildspur nach, während die Jäger zu Fuß oder zu Pferd folgten. Viele olfaktorisch orientierte Treibjagdhunde jagen spurlaut. Das bedeutet, sie bellen anhaltend, was den Vorteil hat, dass die Jäger sie akustisch orten und ihnen somit folgen konnten.
Eine Meute zeichnet sich im Gegensatz zu einem Rudel dadurch aus, dass keine Zusammenarbeit zwischen den Hunden stattfindet. Jeder jagt für sich, alle unstrukturiert nebeneinander her. Der Sozialinstinkt ist recht schwach ausgeprägt. Die Hunde sind zwar nicht gern allein, aber mit wem sie zusammen sind, spielt eine untergeordnete Rolle. Ein Umstand, der leider dazu geführt hat, dass diese Hunde häufig als Labortiere missbraucht wurden, da sie weniger stark darunter litten, wenn ein Zwingerkumpane nicht mehr zurückkehrte, als Hunde, die eine starke Verbindung zu den anderen Gruppenmitgliedern aufbauten.
Um das Zusammenleben und die Jagd in der Meute zu ermöglichen, ist es zwingend erforderlich, dass der Territorialinstinkt eher schwach ausgeprägt ist. Lediglich im Bezug auf die Beute tritt Futterneid auf, schließlich muss in einer Meute jeder selbst schauen, wo er bleibt.
Bezeichnend für die nasenorientierten Treibjagdhunde sind der ausgeprägte Jagd- und Sexualinstinkt.
Desensibilisierung auf olfaktorische jagdliche Reize und der gezielte Einsatz von Verleitungen in die Ersatzjagd auf Futterbeutel ist essentiell, um das Jagdverhalten in kontrollierte Bahnen zu lenken. Um eine wirklich enge Beziehung zu einem Menschen aufzubauen, sollten diese Hunde schon früh eine oder zwei feste Bezugsperson(en) bekommen.
Sozial orientierte Nasenarbeit ist der Schlüssel, um das Herz eines solchen Hundes für sich zu gewinnen. Besonders geeignet sind Fährtenarbeit und Mantrailing, aber auch das Teamwork beim Jagility stärkt die Zusammenarbeit.
Rassebeispiele sind Beagle, Foxhound oder Basset.