Wenn dein Hund durch einen Außenreiz verunsichert fühlt – sei es ein Knall vor dem Fenster, Schritte im Hausflur, ein verkleideter Weihnachtsmann in der Fußgängerzone, ein anderer Hund im Park oder der Geruch von verbrannten Feuerwerkskörpern in den Tagen rund um Silvester, dann ist es entscheidend, wie du reagierst – und zwar nicht auf deinen Hund, sondern auf den Außenreiz.

Dein Hund macht sich Sorgen, dass ihm oder euch Gefahr drohen könnte. In dem Moment braucht er erstmal keine tröstenden Worte, kein Leckerli und keine Ablenkung, sondern jemanden an seiner Seite, der sich um den Außenreiz kümmert und checkt, ob wirklich Gefahr droht – jemand, der die Situation absichert. Und dieser jemand bist du!

Wende dich in solchen Momenten also nicht an deinen Hund. Das kann den Eindruck erwecken, dass du dir nicht sicher bist, wie du mit der Situation umgehen sollst und dich fragend an deinen Hund wendest. Das wiederum erhöht den Druck auf deinen Hund. Manche Hunde gehen dann sogar aktiv nach vorne – nicht weil sie es tun wollen, sondern weil sie das Gefühl haben, dass es jetzt in ihrer Verantwortung liegt.

Stattdessen kannst du dich dem Außenreiz widmen. Geh zum Fenster und schau in Richtung des Knalls. Schau mal im Hausflur nach, wer da kommt und halte einen netten Plausch mit den Nachbarn. Wende dich dem entgegenkommenden Hund zu und behalte ihn im Auge. Guck dir die Überreste des Feuerwerks mal genau an. Und dann – entspann dich für deinen Hund sichtbar. Du sagst deinem Hund damit automatisch „Ich hab’s gesehen, ist nicht gefährlich“. Das nennt man Absichern. Anschließend machst du einfach weiter, was du vorher gemacht hast: arbeiten, fernsehen, essen. Du machst klar, es ist keine weitere Verhaltensanpassung notwendig.

Nimm die Sorgen deines Hundes ernst, aber zeig ihm, dass du diese Sorge nicht teilst, sondern ihm Sicherheit bieten kannst. Dein Hund wird dankbar sein, jemanden mit so viel Lebenserfahrung an seiner Seite zu wissen, der ihm Gelassenheit vorlebt.