Kriegshunde wurden bereits ab der Frühzeit eingesetzt, um gegen feindliche Soldaten zu kämpfen, Verletzte zu finden, die Lager zu bewachen und die Soldaten mit Munition zu versorgen.

Im alten Rom wurden bestimmte Hundetypen missbraucht, um in Arenen gegen Löwen, Bären und Gladiatoren anzutreten. Ab dem 16./ 17. Jh. veranstaltete man in Großbritannien das „Bullenbeißen“, ein Schaukampf, bei dem die Hunde einen angepflockten Bullen mit abgestumpften Hörnern attackieren und töten sollten. Außerdem wurden die Hunde zur Jagd auf Großwild und wehrhaftes Wild und als Wachhunde eingesetzt.

Um sie für den Kampf instrumentalisieren zu können, züchtete man stark bemuskelte Hunde, oft mit kurzer Nase, sodass sich die Hunde in ihren Gegner verbeißen konnten, ohne zum Luftholen ablassen zu müssen. Sie sollten mutig, selbstständig, territorial und körperlich unsensibel sein und keine Unterwürfigkeit zeigen. Hunde dieses Typs haben eine hohe Reizschwelle, d.h. dass sie erst sehr spät auf einen Reiz reagieren, dann jedoch mit großer Ernsthaftigkeit.

Hundekämpfe sind heute zum Glück in den meisten Ländern verboten, wodurch man in der Zucht den Fokus auf Gesundheit und ein sozial verträgliches Wesen legen konnte. Sie sind ihrer eigenen Familie gegenüber loyal, Fremden gegenüber teils misstrauisch.

Der Begriff „Kampfhund“ sollte nicht als Kennzeichnung gefährlicher oder aggressiver Hunde missverstanden werden. Rasselisten verkennen, wie groß der Einfluss von verantwortungsbewusster Zucht, Sozialisierung, Erziehung und Persönlichkeit ist. Stattdessen sollte die Schulung des Menschen im Vordergrund stehen.

Die Hunde können in den richtigen Händen ein entspanntes Leben führen, ohne zur Gefahr zu werden. Dazu solltest du fundiertes Wissen über Territorialverhalten mitbringen, schon früh die Empathieentwicklung fördern und dein Hund sollte die Erfahrung machen, dass es für ihn von Vorteil ist, sich an dir zu orientieren. Mithilfe der gemeinsamen Ersatzjagd kannst du das Jagdverhalten in kontrollierte Bahnen lenken.

Geeignete Beschäftigungsformen sind Mantrailing, Hetzangel und Jagility.

Rassebeispiele sind Cane Corso, Bulldogge und American Staffordshire Terrier.